Ausgangssituation
BSG hat vor rund 15 Jahren die erste Automatisierung für den Kunden Krah realisiert. Der inzwischen verstorbene Maschinenbauer Siegward Rockstedt hat in diesem Fall beratend sowohl bei der Verfahrenstechnik der Produktionsanlage als auch als Vermittler der Automatisierungstechnik den Kunden unterstützt. Es wurde ein neues Automatisierungskonzept erarbeitet und zusammen mit dem ebenfalls neuen Anlagenkonzept erfolgreich in Betrieb genommen.
Umfang der Maschine
Die neuste Anlage produziert Rohre mithilfe eines Extrusionsverfahrens. Hauptkomponenten dieser Anlagen sind zwei Hauptextruder, die über Differential-Dosierwaagen befüllt werden, ein Co-Extruder sowie ein Fahrwagen, auf dem die Kunststoffrohre mit einem Durchmesser von bis zu 5.000 mm im Spiralverfahren gewickelt werden. Die gesamte Produktionsanlage wird in Skid-Bauweise zunächst einmal bei der Krah Gruppe aufgebaut und getestet, dann abgebaut und an den Kunden versendet. Dort erfolgen Aufbau und Inbetriebnahme von Krah-Mitarbeitern.
Ganzheitliche Automatisierung
„Bei solchen Produktionsprozessen ist das Zusammenspiel aller beteiligten Anlagenteile sehr komplex. Dieses kann nur mit einer durchgehenden Automatisierungslösung erfolgreich funktionieren“, weiß Sven Jürgens, Technischer Leiter bei Krah. Bei der Suche nach einem passenden Dienstleister entschied sich die Krah Gruppe daher für die BSG. „Zum einen arbeiten wir seit Jahren sehr gut zusammen. Zum anderen war es für uns eine optimale und naheliegende Lösung, weil die BSG als Systemlieferant alle erforderlichen Dienstleistungen durchführen kann“ erklärt Jürgens. Das beginnt bei der Vertriebsarbeit, bei der dem Kunden ein seit Jahren gleicher, kompetenter Ansprechpartner beratend zur Seite steht. Es setzt sich fort mit der strukturierten Erfassung des Auftrags im hauseigenen ERP-System, gefolgt von den Engineering-Disziplinen der Elektro-CAD-Projektierung und der SPS-Projektierung sowie dem Schaltanlagenbau. Das dazugehörige Materialhandling und die final durchzuführende Inbetriebnahme und der Produktions-Test der Anlage sind weitere Dienstleistungen der BSG. Zudem wird der anfallende After-Sales-Service durch die BSG realisiert, die dadurch sämtliche Dienstleistungen aus einer Hand anbieten kann.
Vorteile für den Kunden Krah
Für Sven Jürgens und seinen Arbeitgeber hat die Zusammenarbeit mit der BSG einen weiteren großen Vorteil, wie er sagt: „Die Vergabe der Automatisierungstechnik an einen System-Lieferanten eliminiert die Schwankungen im Auftragseingang von Maschinenbestellungen.“ Weiterhin kann sich der Maschinenbauer auf seine Kernkompetenz konzentrieren und übergibt die Verantwortung für diese Systemkomponente dem Lieferanten.
Industrie 4.0 aus dem Hause Krah
Die Automatisierung stellt über die zentrale CPU alle erforderlichen Daten für das Produktions-Management-Tool aus dem Hause Krah zur Verfügung. Dieses Tool zeichnet alle Produktionsdaten der Maschine kontinuierlich auf und versorgt die Maschine mit dem korrekten Setup für das zu produzierende Rohr. Dies sorgt für gleichbleibende Qualität und Reduktion von Ausschuss und trägt so zur Ressourcenschonung bei.
Hauseigenes Engineering-Tool der BSG
Das komplexe Zusammenspiel aller am Produktionsprozess beteiligten Anlagenteile kann bei einem solchen Projekt nur dann erfolgreich sein, wenn eine über alle Engineering-Disziplinen durchgehende Plattform zur Verfügung steht. Hier hat die BSG schon vor rund 20 Jahren Potentiale erkannt und entwickelt seitdem ihr Tool kontinuierlich weiter. Die Idee dahinter ist, dass Bibliotheken im Bereich der CAD- und SPS-Projektierung zur Verfügung stehen, die immer wiederkehrende Maschinenaggregate abdecken und durch „intelligentes“ Zusammenfügen dieser Bibliotheksteile so eine immer gleiche Ausgangsbasis für das nachfolgende Projektieren zur Verfügung steht. Besonders ist hier, dass Informationen, die in einer Disziplin erarbeitet werden, der nachfolgenden Disziplin zur Verfügung stehen. Mit dieser Art des Engineerings wird eine durchgehend hohe Qualität gewährleistet.
Eingesetzte Technologie
Die Kernkomponente der Automatisierungstechnik sind die SPS-Komponenten von Siemens. Dafür werden Komponenten der neuesten Generation aus der S7 1500 Familie eingesetzt. Dabei wird konsequent auf dezentrale Technologie gesetzt, die Feldkomponenten sind dabei über ProfiNet an die zentrale CPU gekoppelt.
Fazit
Durch den konsequenten Einsatz hochmoderner Automatisierungstechnik ist die Verfügbarkeit der Anlage wesentlich verbessert worden. Das angekoppelte Industrie 4.0 Tool (Pontis) der Krah Gruppe reduziert den Ausschuss und trägt somit zur Ressourcenschonung bei. Durch Vergabe der Automatisierungstechnik an den Systemlieferanten BSG kann sich die Krah Gruppe auf seine Kernkompetenzen konzentrieren und ist unabhängiger von Schwankungen im Auftragseingang. Insgesamt stellt die langjährige Zusammenarbeit zwischen BSG und seinem Kunden eine Win-Win-Situation für beide Seiten dar.
